Lesetipp von
Dilek Arslanlar
01.10.2016
In "Schnell, dein Leben" erzählt Sylvie Schenk die Geschichte eines deutsch-französischen Paares. Es ist vor allem die Geschichte eines gemeinsamen Lebens, zwischen den beiden Ländern Deutschland und Frankreich, das sich mit der Nachkriegszeit und der Annäherung beider Nationen konfrontiert sieht: "Eine Befreiungsgeschichte, ein neuer Blick auf Nachkriegsdeutschland, ein Lebensbuch", heißt es dazu im Klappentext.
Im Mittelpunkt des Romans steht Louise, eine Frau aus den französischen Alpen, die ihre Kindheit und Jugend in den Fünfzigerjahren bis zu ihrem Studium in einem Bergdorf verbringt. Als Studentin trifft sie Anfang der 1960er Jahre in Lyon auf den Deutschen Johann, den sie später in seine Heimat im Taunus begleiten wird. Sie heiraten, bekommen Zwillinge und changieren ihr Leben lang zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Denn nach und nach kommen immer mehr Details aus der kriegsbelasteten Vergangenheit der eigenen Eltern ans Tageslicht.
Sylvie Schenk erzählt die Entwicklungsgeschichte ihrer Protagonistin flott, in einer klaren, treffenden Sprache. Bereits der Titel und die Kapitelüberschriften wie "Henri", "Johann", "Der Brief deines Vaters" oder "Böse auf" deuten an, was die Erzälstruktur ihres Romans kennzeichnet: Ohne ein Wort zu viel, lässt Sylvie Schenk Louise klar und reflektiert in der zweiten Person Singular aus ihrem Leben berichten. Diese besondere Erzählform in der Du-Perspektive trägt bei Sylvie Schenk dazu bei, dass der Leser die Geschichte mit großer Klarheit und voller Intensität erfassen kann. So kann man sich nur schwer dem Sog des Buches entziehen. Und auch wenn die Geschichte von Louise und Johann schon nach nur 160 Seiten wieder vorbei ist, klingen die Worte ihrer Protagonisten noch lange nach.
Roman
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