Die letzten Empfehlungen aus dem Team

Annika Scheffel: Wanda

Lesetipp von Annette Quest - 18.04.2025

Empfohlen zwischen 11 und 14 Jahren., Thienemann, 16,00 €

Würden Sie einer/m Jugendlichen einen Roman über Obdachlosigkeit schenken? Nicht? Diesen kann ich Ihnen aber sehr empfehlen!

"Was bitte ist daran einfach?", denkt sich die sympathische fast 13-jährige Heldin, "Wenn man vollkommen schräg und schief steht, zum Rest der Welt? Und wenn diese Welt für einen wie eine Scheibe ist, auf der man sich vorsichtig bewegen muss, damit man nicht runterrutscht?" Wanda jedenfalls findet keinen Halt in dieser Welt, sie findet kein Zuhause. Als die dritte Pflegefamilie ihr verkündet, dass sie leider, leider nicht zu ihnen passt, reicht es Wanda. Warum ist es nur so schwierig, sie zu mögen? Sie beschließt, nicht ins Heim zurückzukehren. Sie reißt aus.

Was beim Lesen schlimmste Befürchtungen weckt, zumal in einer Großstadt wie Berlin, kehrt sich jedoch – fast ein wenig märchenhaft – zum Guten, denn Wanda findet sowohl ein Versteck als auch mehrere charismatische Verbündete. Das ist total spannend, berührend und ermutigend - findet auch die Deutschlandfunk-Redaktion

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Kristine Bilkau: Halbinsel

Lesetipp von Sigrid Lemke - 31.03.2025

Roman, Luchterhand, 24,00 €

Annett, Bibliothekarin, Ende Vierzig, hat ihre Tochter Linn alleine groß gezogen. Finanziell war es immer eher knapp und nun beginnt Annett zu entspannen: Ihre Tochter hat als Umweltaktivistin an verschiedenen Orten in der Welt gearbeitet und gerade ihre erste Stelle in Berlin angetreten. Plötzlich kommt ein Anruf, dass Linn bei einem Vortrag ohnmächtig geworden ist und nun in der Klinik liegt. Damit Linn sich erholen kann, holt Annett sie nach Hause auf die nordfriesische Halbinsel.

In einer klaren Sprache erzählt Kristine Bilkau, wie Annett die Fürsorge für ihre Tochter immer wieder neu bestimmt, aber auch ihre eigene Situation als Frau und Mutter. Die Sprache passt wunderbar zur Landschaft und zu den beiden Frauen.

Kristine Bilkau hat schon drei großartige Roman geschrieben, mit „Nebenan“ war sie bereits für den Deutschen Buchpreis nominiert. Bei uns in der Buchhandlung hat sie 2018 aus „Eine Liebe in Gedanken“ gelesen. Wir gratulieren ihr zum Preis der Leipziger Buchmesse, den sie in letzten Woche verdient gewonnen hat!

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Elizabeth Heichelbech: Chopin in Kentucky

Lesetipp von Sybille Kramer - 26.03.2025

Aus dem amerikanischen Englisch von Lena Riebl
Roman, Schöffling & Co, 24,00 €

Die Autorin Elizabeth Heichelbech entführt uns in ihrem Debütroman in das ländliche Amerika des Jahres 1977. Marie Higginbottom, die zehnjährige Ich-Erzählerin, hat einen Traum. Sie möchte unbedingt eine große Tänzerin werden. Doch das scheint ein nahezu unerreichbarer Plan zu sein, in einer streng katholischen Familie ohne Geld, aber mit vielen Kindern und einem bigotten, jähzornigen Vater, der jeden Penny dreimal umdreht (es sei denn, es geht um sein eigenes Vergnügen).

Klassische Musik ist ein wichtiges Thema zu Hause. Wenn der Vater Schallplatten auflegt, scheint alles in Ordnung zu sein. Doch eine Kleinigkeit genügt und es droht wieder Prügel. Die Mutter ist Künstlerin und wird immer unzufriedener mit ihrer Lebenssituation. Regelmäßig versinkt alles in ihrem kreativen Chaos.

Eine Überlebensstrategie für Marie ist ihr unsichtbarer Freund Chopin, der ihr alles über Musik und das Leben beibringt – mit viel Humor und einem charmanten französisch-polnischen Akzent. Und dann gibt es noch ihre beste Freundin Misty, die als Kinder-Elvis-Double auftritt.

Wir LeserInnen verfolgen die Entwicklung dieses zähen Mädchens, das so gar nichts von einer Primaballerina zu haben scheint und doch zielstrebig seinen Weg geht.

Heichelbech, die selbst professionelle Tänzerin war, hat einen witzigen, traurigen, herzerwärmenden und beglückenden Roman geschrieben. Für alle, denen Bonnie Garmus´ "Eine Frage der Chemie" oder "Pi mal Daumen" von Alina Bronsky gut gefiel.

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Susann Pásztor: Von hier aus weiter

Lesetipp von Susanne Sießegger - 25.03.2025

Roman, Kiepenheuer & Witsch, 24,00 €

"Von hier aus weiter" von Susann Pásztor erzählt die Geschichte von Marlene, die nach dem Tod ihres Ehemanns Rolf mit ihrer Trauer und einer gehörigen Portion Wut kämpft. Denn Marlene und Rolf hatten einen gemeinsamen Suizid geplant, doch nun ist Rolf diesen Weg allein gegangen und lässt Marlene zurück. Die ersten Tage und die Beerdigung übersteht sie mit Hilfe von Beruhigungsmitteln, bis ein ehemaliger Schüler - Marlene war Lehrerin - auf den Plan tritt. Jack, der Klempner, befindet sich ebenfalls in einer Lebenskrise, wohnt derzeit in seinem Auto. Marlene hat Platz in ihrem großen Haus uns so entsteht eine Wohngemeinschaft und ganz zart, auch Freundschaft. Marlenes verständnisvolle Hausärztin Ida wird auch noch eine Rolle spielen, als Rolfs Vermächtnis in Wien enthüllt werden soll.  
Susann Pásztor erzählt, wie in den  bisherigen Romanen auch, von Lebenskrisen und hat hier wieder einen einfühlsamen Umgang mit den Themen Trauer, Verlust und Neuanfang. In schnörkellosem Stil und mit feinem Witz erzählt Susann Pásztor eine berührende Geschichte.

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Sigrid Zeevaert: Nuria

Lesetipp von Annette Quest - 13.03.2025

Kinderbuch ab 8 Jahren, Tulipan, 16,- €

Es ist schon hart, wenn die eigenen Eltern lieber allein in Urlaub fahren wollen! Sie haben etwas miteinander zu klären, sagen sie. Das klingt gar nicht gut, findet Nuria. Und ihre Oma wirkt auch nicht gerade begeistert, sie bei sich auf ihrem Kahn "Madame" zu haben. Umso schöner, dass "Nuria" von Sigrid Zeevaert trotzdem ein so positives Buch ist. Sei es, weil die Arbeit auf dem Boot so interessant, der Hund Charly schnell seinen Schrecken verliert, es ihr Spaß macht, die unterschiedlichen Knoten zu üben oder weil es schön ist, einfach das Ufer an sich vorbeiziehen zu lassen. Irgendwie scheint sich in dieser Geschichte alles zum Guten zu wenden, als müssten Nuria nur lange genug die Nase in den Wind halten.
Na ja, fast. Vielleicht verstehen sich am Ende auch ihre Eltern wieder besser?
Ein tolle Mutmachgeschichte für Kinder ab 8 Jahren.

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Katherine Rundell: Impossible Creatures - Das Geheimnis der unglaublichen Wesen

Lesetipp von Annette Quest - 13.03.2025

Aus dem Englischen von Henning Ahrens
Kinderbuch ab 10 Jahren, FISCHER Sauerländer, 15,90 €

'Geh auf keinen Fall den Hügel hinauf', hat Christophers Großvater gesagt. Und natürlich tut Christopher genau das. Da überschlagen sich auch schon die Ereignisse: Erst rettet er ein Tier vor dem Ertrinken, welches sich als ein Greif, also ein Fabelwesen, entpuppt. Dann steht plötzlich das Mädchen Mel vor ihm und bittet ihn um Hilfe, weil sie von einem Mörder verfolgt wird. Und schließlich erklärt Mel Christopher, dass der See in Wirklichkeit ein Portal zu einer verborgenen Inselgruppe sei, dem 'Archipel'. Dort sollen die letzten überlebenden magischen Geschöpfe, wie das Meervolk, die Longmas oder Mantikors, Zuflucht gefunden haben. Leider benötigen auch diese dringend ihre Hilfe, denn aus irgendeinem Grund schwindet die magische Substanz namens 'Glimorie', die sie zum Leben brauchen.
Ein spektakulärer und schon preisgekrönter Auftakt, der die Bezeichnung 'fantastisch' wirklich verdient. Schön auch das von Ashley Mackenzie illustrierte Bestiarium, in dem man sich über all die unglaublichen – und ziemlich gefährlichen – Wesen informieren kann.

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Mehrnousch Zaeri-Esfahani & Frauke Angel: Ein Liekesch für Jascha
von Andreas Mahr, 13.03.2025

Leon de Winter: Stadt der Hunde
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Liz Moore: Der Gott des Waldes
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Hannah Gold: Schildkrötenmond
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Carlo Cassolla: Ins Holz gehen
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Anne Frank: Füller-Kinder
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K. J. Reilly: Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
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Richard Osman: Wir finden Mörder
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James Kestrel: Bis in alle Endlichkeit
von Andreas Mahr, 18.11.2024

Paul Lynch: Das Lied des Propheten
von Andreas Mahr, 18.11.2024

Arezu Weitholz: Hotel Paraíso
von Eva Lorenzen, 18.11.2024

Yuval Noah Harari: Nexus
von Sönke Christiansen, 18.11.2024

Katja Lange-Müller: Unser Ole
von Susanne Sießegger, 18.11.2024

Viktoria Lloyd-Barlow: All die kleinen Vogelherzen
von Susanne Sießegger, 18.11.2024

Andreas Heidtmann: Bei den Minderen Brüdern
von Eva Lorenzen, 18.11.2024

Hrsg.: Wolfgang M. Schmitt, Ann-Kristin Tlusty: Selbst schuld!
von Målin Kruse, 18.11.2024

Martina Hefter: Hey guten Morgen, wie geht es dir?
von Annette Quest, 18.11.2024

Doris Wirth: Findet mich
von Annette Quest, 18.11.2024

Rasha Khayat: Ich komme nicht zurück
von Målin Kruse, 18.11.2024

Ulrike Edschmid: Die letzte Patientin
von Sigrid Lemke, 18.11.2024

Tanja Bogusz: Das Mädchen mit dem Heiermann - Großwerden auf St. Pauli
von Eva Lorenzen, 18.11.2024

Tilo Eckardt: Gefährliche Betrachtungen
von Sigrid Lemke, 18.11.2024

Carys Davies: Ein klarer Tag
von Sybille Kramer, 18.11.2024

Lucy Fricke: Das Fest
von Sybille Kramer, 18.11.2024

William Martin: Dezember 41
von Sönke Christiansen, 18.11.2024

Iida Turpeinen: Das Wesen des Lebens
von Sönke Christiansen, 18.11.2024

Martin Schäuble: Die Geschichte der Israelis und Palästinenser
von Annette Quest, 18.11.2024

Steffen Mau: Ungleich vereint
von Andreas Mahr, 18.11.2024

Aleida und Jan Assmann: Gemeinsinn
von Nicole Christiansen, 18.11.2024

Amor Towles: Eve
von Sönke Christiansen, 23.10.2024

Clare Chambers: Scheue Wesen
von Sybille Kramer, 22.10.2024

Marc-Uwe Kling: Das NEINhorn und der Geburtstag
von Andreas Mahr, 20.10.2024

Jolan C. Bertrand: Die Winterschwestern
von Annette Quest, 16.10.2024

Ali Standish: Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente
von Andreas Mahr, 10.10.2024

Isabelle Lehn: Die Spielerin
von Susanne Sießegger, 01.10.2024

Mia Raben: Unter Dojczen
von Susanne Sießegger, 27.09.2024

James Kestrel: Bis in alle Endlichkeit
von Andreas Mahr, 25.09.2024

Ulla Lenze: Das Wohlbefinden
von Sigrid Lemke, 24.09.2024

Jörg Isermeyer: Egal war gestern
von Annette Quest, 16.09.2024

Tina Blase: Die Geisterhelfer - Rette sich, wer kann
von Annette Quest, 16.09.2024

Torben Kuhlmann: Earheart
von Andreas Mahr, 06.09.2024

Chris Whitaker: In den Farben des Dunkels
von Eva Lorenzen, 29.08.2024

Ruth-Maria Thomas: Die schönste Version
von Anna Puszies, 29.08.2024

Arno Geiger: Reise nach Laredo
von Sybille Kramer, 15.08.2024

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