Die letzten Empfehlungen aus dem Team

Ayse Bosse: Pembo

Lesetipp von Andreas Mahr - 29.06.2020

Kinderbuch ab 9 Jahren. Mit Illustrationen von Ceylan Beyoglu, Carlsen, 10,00 €

Pembo lebt in der Türkei und ist ein selbstbewusstes, lebenslustiges Mädchen. Doch eines Tages zieht sie mit ihrer Familie nach Hamburg-Ottensen, denn ihr Vater hat einen Friseursalon von seinem Onkel geerbt. Für Pembo bricht die Welt zusammen. Sie vermisst ihre Freunde, die Sonne und das Meer. In Hamburg ist alles grau, regnerisch und trüb. Zu allem Überfluss stellt sich der Friseursalon als Hundesalon heraus und Pembos Vater hat große Angst vor Hunden. Es dauert nicht lange bis Pembo sich mit ihren neuen Klassenkamerad*innen anfreundet und nach einer Lösung sucht! Ein ganz schönes Buch über das Finden einer neuen Heimat und neuer Freunde!

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Suzanne Collins: Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange

Lesetipp von Julie Hell - 25.06.2020

Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister und Peter Klöss
Für Jugendliche und Erwachsene, Oetinger Verlag, 26,00 €

Es ist der Morgen der Ernte der 10. Hungerspiele. Panem liegt auch 10 Jahre nach dem Ende des Krieges noch in Ruinen und das Kapitol versucht mit aller Kraft die Herrschaft über die Distrikte aufrecht zu erhalten. Die Hungerspiele sollen als Erinnerung an die Qualen des Krieges dienen und werden im ganzen Land im Fernsehen ausgestrahlt, aber kaum jemand sieht sich die brutalen Spiele an. Um mehr Aufmerksamkeit zu erregen, werden den Tributen Mentoren zugeteilt: Schüler des Abschlussjahrganges der Eliteakademie des Kapitols. Sie sollen Konzepte entwickeln, um die Spiele spannender zu machen. Als dem ehrgeizigen Coriolanus Snow das Mädchen aus Distrikt 12 zugeteilt wird, ist er nicht begeistert. Ihre Gewinnchancen stehen schlecht, und dennoch versucht er alles um sich selbst und das charismatische Mädchen besser dastehen zu lassen. Doch so einiges passiert hinter den Kulissen und bald kämpft er um sein eigenes Leben.

10 Jahre nach Erscheinen des ersten Bandes der „Tribute von Panem" erzählt Suzanne Collins die Geschichte des Mannes, den wir bisher als grausamen Präsidenten Snow kennen. Wir erfahren mehr über die Geschichte Panems, und wie die Hungerspiele zu dem gesellschaftlichen Ereignis des Jahres wurden. Super spannend für alle Fans der Trilogie und natürlich auch für die, die es werden wollen!

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Jasmin Schreiber: Mariannengraben

Lesetipp von Maike Arndt - 04.06.2020

Roman, Eichborn Verlag , 20,00 €

Erzählt wird die Geschichte von Paula, Biologie-Studentin, die sich nach dem Tod ihres jüngeren Bruders Tim in einer tiefen Depression befindet, so tief wie der Marianengraben.
Als sie sich entscheidet, ihren Bruder auf dem Friedhof zu besuchen, allerdings nachts, denn mit anderen Menschen zusammen kann sie sich nicht trauern, trifft sie durch Zufall auf einen alten Mann, der sich an einem Grab zu schaffen macht. Wie sich herausstellt, versucht er die Urne seiner Ex-Frau Helga auszugraben, um die Asche in den Bergen zu verstreuen. Allerdings landet die Asche von Helga zuerst auf Paula, als Paula und Helmut, der Urnendieb, auf der Flucht vor den Friedhofsgärtnern sind. Nachdem Helmut, den wir als nicht besonders aufgeschlossenen Menschen kennenlernen, realisiert, in welch desolatem Zustand Paula sich befindet, schlägt er ihr vor, ihn zu begleiten. Und so machen sich die beiden in Begleitung der Hündin Judy mit Helmuts Wohnmobil auf den Weg nach Südtirol.
Neben den vielen ungemein lustigen Situationen, die die beiden auf ihrer Fahrt erleben, lässt Paula uns an den Erinnerungen an ihren Bruder teilhaben, die sehr berührend sind und uns die Trauer um den Verlust dieses wunderbaren Menschen nachvollziehen lassen.
Und weil die Beziehung zu Helmut Paula immer mehr stabilisiert, können wir von Kapitel zu Kapitel mit Paula aus dem Marianengraben aufsteigen.

Mir hat diese Mischung aus der Beschreibung von Paulas Trauer und den wirklich witzigen Szenen sehr gut gefallen. Jasmin Schreiber weiß, wovon sie schreibt, denn sie arbeitet ehrenamtlich als Sterbebegleiterin und Fotografin von sehr jung gestorbenen Kindern.
Ich habe trotz des nicht leichten Themas lange nicht mehr so viel beim Lesen gelacht.

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Sigrid Nunez: Der Freund

Lesetipp von Nicole Christiansen - 28.05.2020

Aus dem Amerikanischen von Anette Grube
Roman, Aufbau Verlag, 20,00 €

Kurz bevor dieses ungewöhnliche Buch endet, werden Sie den folgenden Satz lesen:
„Was wir vermissen - was wir verlieren und worum wir trauern -, ist es nicht das, was uns zuinnerst zu der Person macht, die wir wirklich sind. Ganz zu schweigen davon, was wir im Leben wollten, aber nie bekommen haben."
An dieser Stelle kennen Sie Apollo, eine Dänische Dogge von beachtlicher Größe, und die Erzählerin dieser Geschichte schon allzu gut. Sie wissen, daß der Freund der Erzählerin unter Depressionen litt und sich das Leben nahm. Die Beiden verband eine langjährige, sehr innige Freundschaft, die geprägt war von Gesprächen über ihre Arbeit. Beide sind Schriftsteller und unterrichten Literatur an der Universität. Am Anfang ihrer Freundschaft probierten sie einmal aus, wie es sich anfühlt, miteinander zu schlafen. Danach beschließen sie beide, lieber Freunde zu bleiben. Der Verstorbene hatte drei Ehefrauen, die im Roman Nummer 1, Nummer 2 und Nummer 3 genannt werden, zudem viele Affären mit seinen Studentinnen und er hatte eben diesen Hund. Nummer 3, die Witwe, möchte Apollo, der sehr um sein Herrchen trauert, auf keinen Fall behalten. So schwätzt sie das Tier der Erzählerin auf, die ihn in ihr winziges Appartement in New York unerlaubt einziehen lässt.
Die Beiden gewöhnen sich aneinander und teilen den Verlust. Sigrid Nunez kombiniert hier eine teils sehr humorige Hundegeschichte mit den großen Fragen danach, was die Literatur vermag und wieviel Autobiographisches der Schriftsteller*In im Roman preisgeben darf. Hilft  Schreiben dabei, Verlust und Tod zu verarbeiten?
Am Ende bleibt offen, wen die brillante Autorin mit dem Freund eigentlich meint. Sigrid Nunez entlässt ihre Leser*Innen aber mit der Gewissheit, wie eng gute Literatur mit unserem Leben in all seinen Facetten verwoben sein kann. Ein wahrhaft gelungenes Buch und eine Ode an die Freunde!
Der Roman „Der Freund" erhielt 2018 den National Book Award.

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Helga Schütz: Von Gartenzimmern und Zaubergärten

Lesetipp von Sigrid Lemke - 27.05.2020

Literarisches Gartenbuch. Mit Illustrationen von Nils Hoff, Aufbau Verlag, 22,00 €

Helga Schütz, gelernte Gärtnerin und Drehbuch-und Romanautorin, lädt uns ein in ihren Garten in Berlin Babelsberg. Sie erzählt von Ihrem Kampf gegen den märkischen Sand, den Versuchen Verbenen anzusiedeln und dem Bemühen, mit Beschwörungen Nacktschnecken zu vertreiben....
Helga Schütz erinnert sich, wie sie als Studentin an der Filmhochschule im Garten von Karl Förster arbeitete und seinen legendären Garten bewunderte.
Bei der blauen Blume, die die Romantiker suchten, müsse es sich bestimmt um den Rittersporn mit seinem magischem Blau handeln – da ist sich Helga Schütz ganz sicher!
In ihren zauberhaften Miniaturen lässt sie uns teilhaben an ihrer Liebe zur Natur, zum Leben und zur Literatur und so können wir gemeinsam mit ihr durch die Gärten wandeln.

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Liz Moore: Long Bright River

Lesetipp von Susanne Sießegger - 23.05.2020

Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.
Roman, C. H. Beck, 24,00 €

Philadelphia, Kensington - ein ehemals respektabler, inzwischen heruntergekommener Stadtteil. Hier leben die Schwestern Mickey und Kacey.
Mickey arbeitet als Streifenpolizistin. Nicht einfach, da sie sich als Alleinerziehende auch noch um ihren 5-jährigen Sohn kümmern muss. Mickeys jüngere Schwester Kacey ist eine drogensüchtige Prostituierte. Mickey behält sie eigentlich immer im Auge, aber jetzt ist Kacey verschwunden. Und es werden junge Prostituierte ermordet aufgefunden.
Mickey sucht fieberhaft nach ihrer Schwester.
Das Spannende an Liz Moores Roman ist, dass er sich nicht so leicht in eine Schublade stecken lässt. Kriminalroman? Es gibt ja Mordopfer und Ermittler. Und dann ist es gibt Mickeys Vorgesetzten, der sie nicht ernst nimmt.
Und andererseits ist es eben auch ein Familienroman. Wo kommen die Schwestern her, was ist mit den Eltern passiert? In Rückblicken erzählt Liz Moore von der dysfunktionalen Familie, aus der die Mädchen stammen. Somit ist „Long Bright River" auch ein Familienroman.
Und natürlich ist dieses Buch auch ein sozialkritischer Gesellschaftsroman.
Vor allem aber: Verdammt spannend zu lesen!!!

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Jacek Inglot: Eri und das Ei des Drachen
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Timon Meyer Julian Meyer: Heute nicht. Doch vielleicht morgen?
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Adam Baron: Freischwimmen
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Ingo Schulze: Die rechtschaffenen Mörder
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Laetitia Colombani: Das Haus der Frauen
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Jami Attenberg: Nicht mein Ding
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Yves Grevet: VRONT - Was ist die Wahrheit?
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James Wood: Upstate
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Josef H. Reichholf: Das Leben der Eichhörnchen
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Janet Lewis: Der Mann, der seinem Gewissen folgte
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Margaret Atwood: Die Zeuginnen
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Sophie Calle: Das Adressbuch
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Claire Lombardo: Der größte Spaß, den wir je hatten
von Susanne Sießegger, 07.01.2020

Andrew Cartmel: Murder Swing
von Sönke Christiansen, 02.12.2019

Erik Fosnes Hansen: Ein Hummerleben
von Sigrid Lemke, 27.11.2019

Adrian McKinty: The Chain - Durchbrichst du die Kette, stirbt dein Kind
von Andreas Mahr, 22.11.2019

Gregor Sander: Alles richtig gemacht
von Eva Lorenzen, 28.10.2019

Ulrich Alexander Boschwitz: Menschen neben dem Leben
von Michael Keune, 21.10.2019

Daniel Mason: Der Wintersoldat
von Julie Hell, 15.10.2019

Eduardo Halfon: Duell
von Dilek Arslanlar, 30.09.2019

Isabel Bogdan: Laufen
von Susanne Sießegger, 26.09.2019

Stig Sæterbakken: Durch die Nacht
von Michael Keune, 11.09.2019

Claus-Peter Lieckfeld: Die Flucht des großen Jägers
von Sönke Christiansen, 30.08.2019

Esi Edugyan : Washington Black
von Andreas Mahr, 26.08.2019

Norbert Scheuer: Winterbienen
von Sigrid Lemke, 31.07.2019

Katerina Poladjan: Hier sind Löwen
von Ingrid Fiedler, 26.07.2019

Dinah Jefferies: Die Saphirtochter
von Julie Hell, 15.07.2019

L.P. Hartley: Ein Sommer in Brandham Hall
von Susanne Sießegger, 26.06.2019

Heinz Bude: Solidarität
von Sönke Christiansen, 25.06.2019

Don Winslow: Jahre des Jägers
von Andreas Mahr, 29.05.2019

Leïla Slimani: All das zu verlieren
von Nicole Christiansen, 28.05.2019

Caroline Eden: Schwarzes Meer. Ein Reise- und Kochbuch
von Nicole Christiansen, 28.05.2019

Rolf Dieckmann: Es sind Wölfe im Wald
von Sigrid Lemke, 02.05.2019

Lars Mytting: Die Glocke im See
von Julie Hell, 24.04.2019

Doris Knecht: weg
von Eva Lorenzen, 17.04.2019

Adriana Altaras: Die jüdische Souffleuse
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Nell Leyson: Der Wald
von Susanne Sießegger, 27.03.2019

Daniela Krien: Die Liebe im Ernstfall
von Dilek Arslanlar, 25.03.2019

Barack Obama : Wo wir stehen
von Sönke Christiansen, 20.03.2019

Alex Rühle: Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst
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Julian Barnes: Die einzige Geschichte
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Mathijs Deen: Unter den Menschen
von Sigrid Lemke, 01.02.2019

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