Lesetipp von
Ingrid Fiedler
26.07.2019
Als ich dieses Buch las, habe ich mir erst mal einen Atlas geholt um zu sehen, wo Armenien, dieses kleine Land, genau liegt - also ein Binnenland im Kaukasus, umgeben von Georgien, Aserbaidschan, Iran und der Türkei. Armenien zählt nur ca. 3 Millionen Einwohner. Mir war bekannt, dass der Sänger Charles Aznavour aus Armenien stammte und ich wusste einiges über den Völkermord an den Armeniern (1915-1917).
Die Autorin Katerina Poladjan ist in der Sowjetunion geboren und ihr Großvater war ein Überlebender des Völkermordes.
Sie kam Ende der 1970er-Jahre nach Deutschland. So kann der Leser sicher familiäre Wurzeln inihrem Roman erkennen. Die Protagonistin Helen Mazavian bewirbt sich als Restauratorin alter Handschriften um ein Praktikum in den Werkstätten der Süleymaniye-Bibliothek. Sie erhält eine Zusage und fliegt nach Jerewan. Dort wird sie herzlich aufgenommen, obwohl sie kein Armenisch sondern nur Türkisch und Russisch spricht. Kurz vor dem Abflug hat ihre Mutter ihr ein Foto gegeben, auf dessen Rückseite stand: Artaschat 1957. Es war aus dem Nachlass des Großvaters. Ihre Mutter bittet sie, Erkundigungen über dieses Foto einzuholen.
Die Familienbibel, die sie restaurieren soll, zieht Helen in ihren Bann. Sie findet Worte, Satzfetzen, die sie sich übersetzten lässt. Zum Beispiel „Hrant will nicht aufwachen". Poladjan erzählt noch eine zweite Geschichte: die Flucht der Geschwister Anahid und Hrant. Deren Mutter ruft ihnen zu: „Nehmt die Bibel und lauft". Die Mutter hat einen großen Glauben an die Kraft des Buches. Auf der Flucht geht den Geschwistern aber die Familienbibel verloren. Helen versucht nun das Rätsel der Familienbibel zu lösen. Der Leser erfährt viel über das heutige Armenien. Es ist eine Geschichte von Exil und Schmerz.
Roman
S. Fischer, 22,00 €
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Sigrid Lemke
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Ingrid Fiedler
, 26.07.2019
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Julie Hell
, 15.07.2019
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, 26.06.2019
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